Einkaufen mit Apps, Stock und nicht auf den Mund gefallen

Tipps und Tricks zu jeder Lebenslage. Dinner For One, Pfeffer und Chili auseinanderhalten, die smarte Waschmaschine bedienen: Hier wird dir geholfen.
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Einkaufen mit Apps, Stock und nicht auf den Mund gefallen

Beitrag von Reiner Delgado DBSV Mitarbeiter » 02.07.2019, 12:01

Ich kauf mir was ...
Kaufen macht so viel Spaß – so sang vor 40 Jahren Herbert Grönemeyer. Einkaufen ist nicht immer die reinste Freude, wenn man nichts sieht, aber mir selbst jederzeit was kaufen gehen zu können, ist schon eine feine Sache.
Ich gehe fast immer in denselben Discounter. Da ist die Orientierung leichter als in Marken-Supermärkten. Die Regalreihen sind gerader und es gibt weniger Auswahl. Viele Produkte kann man beim Anfassen gut erkennen, vor allem frisches Obst und Gemüse natürlich. Nudeln lassen sich durch die Packung ebenso erkennen wie Mandeln oder Reis; die Schokoriegel mit den Erdnüssen drin haben ein anderes Muster drauf als die nach der Milchstraße benannten. Der geriebene Gouda steht im Käseregal ganz rechts, daneben der Emmentaler.
Aber ist in der Flasche Oliven- oder Rapsöl, in der Dose Mais oder Erbsen, in der Tüte fettarme oder Vollmilch? Da hilft nur Fragen. Ich frage alle, die gerade in der Nähe sind, Angestellte des Marktes oder andere Kunden. Die Leute sind immer freundlich. Allerdings können nicht alle so gut lesen, um den Bio-Fair-Trade-Hochlandkaffee zu finden. Wenn niemand zum Fragen in der Nähe ist, helfen mir auch zwei Apps auf dem Smartphone: Die eine erkennt an den Balkencodes für die Kasse, welches Produkt ich in der Hand habe, die andere liest den Text vor, der gerade vor der Kamera ist. Das hat mich letztens etwa davor bewahrt, statt Nussschokolade Trauben-Nuss zu kaufen.
Ich benutze Seeing AI, um die Aufschrift auf Verpackungen oder am Regal zu lesen. Die Funktion Shorttext geht da oft ganz gut, aber natürlich nicht immer.
Auch anhand von Barcodes kann man ja mit Seeing AI Produkte identifizieren. Da finde ich Barcoo aber angenehmer.
Das Problem ist, das gerade im Discounter viele Barcodes nicht registriert sind.
Manchmal hilft eben doch nur, andere Leute zu fragen.
Für Vollkornmehl, Tofu oder peruanischen Kaffee gehe ich auch mal in andere Läden, oder wenn ich unterwegs in einer anderen Stadt bin. Da hilft es zumindest, daran zu denken, dass Supermärkte einigermaßen Struktur haben.
Obst und Gemüse gleich beim Eingang, Reis bei Nudeln, daneben meist Mehl, Kaffee. Marmelade und Müsli sind oft nahe beieinander; die Milchprodukte stehen meist in der Reihenfolge, wie stark sie verarbeitet sind: Milch, Sahne, Butter, Quark, Jogurt, Käse; nur die Milchschnitte ist falsch, die hat ja bekanntlich kaum was mit Milch zu tun. Alleine einkaufen ist anstrengender, man hat auch manchmal Apfel- statt Orangensaft in der Tasche, und Preisvergleiche spare ich mir auch. Aber ich bin unabhängig und kann ständig kaufen gehen, denn kaufen ist wunderschön – wie Grönemeyer damals schon wusste.

Einkaufen in kleinen Läden und per App

Beitrag von Robbie Sandberg Site Admin » 10.09.2019, 14:38

Ich gehe ungern in Supermärkte, weil man dort viel Zeit mit Suchen und Nachfragen verbringt. Das ist für mich eher eine Notlösung.
Die App Seeing AI nutze ich zu Hause, um Produkte auseinander zu halten, aber ich möchte mich damit nicht durch ein Joghurtregal scannen müssen.
Frische Lebensmittel, wie Milch oder Gemüse kaufe ich in kleinen Bio- oder Gemüseläden. Da höre ich sofort, wo die Kasse ist oder werde vom Inhaber direkt angesprochen. Die meisten sind hilfsbereit und holen mir, was ich möchte. Wenn man mich dort schon kennt, weisen die mich auch schon mal auf Dinge hin, die ich gerne kaufe. „Wir haben wieder Federweißer“ oder „Möchtest du mal den neuen Montello probieren?“
Das Einkaufen per App oder Website ist für mich die komfortabelste Variante. Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern weil ich mir so in aller Ruhe einen Überblick vom Angebot verschaffen kann und auch mal Dinge ausprobiere, auf die ich sonst nicht gekommen wäre. Wenn ich einkaufen gehe, kaufe ich das, was ich kenne und brauche. Wenn ich online bestelle, kann ich mich inspirieren lassen, wie ein Sehender, der durch die Reihen schlendert und sich umguckt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man elektronisch bezahlen kann, Lieferschein und Rechnung als Dateien bekommt und mit der Lieferung abgleichen kann.
Und ja, ich schätze auch die Bequemlichkeit. Allein den Kasten Bier und die 16 Rollen Klopapier möchte ich nicht in der Hand oder im Rucksack nach Hause tragen.
Es gibt sehr gut mit VoiceOver zu bedienende Apps, wie die von Rewe, aber auch von anderen Supermärkten. Allerdings liefern die nicht überall aus. Ob man zu deren Liefergebiet gehört, findet man leicht durch eine Postleitzahlensuche in der jeweiligen App heraus.
Regionale Biohöfe haben auch oft Webshops und liefern aus. Da kann man mal im Örtlichen Bioladen nachfragen oder halt im Web recherchieren.

Erfahrungen mit Online einkaufen

Beitrag von Stephan Dietrich » 30.09.2019, 14:32

Hi zusammen,
ich bin ebenfalls kein Fan davon die Regalreihen mit einer App nach dem richtigen Produkt abzusuchen.
Früher bin ich immer mit sehenden Freunden, Nachbarn oder meiner Familie zum Einkaufen gegangen. Doch auch dieses gemeinsame Einkaufen hatte bei mir nie dieses typische Shoppinggefühl ausgelöst.
So bin ich mittlerweile auf online Shopping umgestiegen, zumindest bei den monatlichen Großeinkäufen.
Ich habe schon einige Anbieter ausprobiert, doch am besten ihr lest einfach selber: https://blindfuchs.de/component/tags/ta ... e-shopping
Keine Angst alle meine Berichte sind objektiv und ohne Werbung.
LG
Stephan

Einkaufen mit der SoVi App

Beitrag von Robbie Sandberg Site Admin » 10.01.2024, 04:14

Die SoVi App erkennt Produkte nicht am Barcode, sondern am digitalen Wasserzeichen. Das ist ein vollflächiger ID-Code. Man muss das Produkt also nicht drehen und wenden bis man glück hat, sondern man hält einfach mit der Kamera drauf und das Produkt wird erkannt. Dazu muss man es nicht mal aus dem Regal nehmen.
Zudem kann man in der SoVi App Ernährungsprofile hinterlegen. Z.B. kann man einstellen, gegen welche Zusatzstoffe man allergisch ist oder welche man einfach nicht haben möchte. So können z.B. vegane Menschen alle Tierprodukte rausfiltern oder Schwangere alkoholische Produkte.
Wenn die App ein Produkt erkennt, informiert sie auch über die Eignung für das Profil. Zunächst gibt ein Tonsignal an, ob das Produkt zum Profil passt oder nicht. Im Supermarkt kann man also schnell entscheiden, ob man überhaupt näheres über das Produkt wissen will.
Wenn man weiter wischt, findet man Infos über die Zutaten und, falls vorhanden, Zubereitungshinweise. SoVi ist also auch in der Küche hilfreich.
SoVi steht für Sonic View. Die Entwicklerin, Meike Seidel, hat von Anfang an auf Barrierefreiheit geachtet.
Meike hat einen Podcast. Sie spricht darin über die SoVi App, über die interessante Entstehungsgeschichte, über Insekten im Essen, über digitale Barrierefreiheit und vieles mehr. Die ersten 13 Folgen sind bereits online.
Der Podcast heißt „Gehörter Blick“, als Übersetzung von SonicView. Darunter findet ihr ihn überall wo es Podcasts gibt. Ansonsten hier im Web: https://www.podcast.de/podcast/3358502/ ... rter-blick

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