Als vor sechs Jahren Deutschland die Fußball Weltmeisterschaft gewonnen hatte gab es kaum ein Spiel, welches ich nicht gemeinsam mit Freunden verfolgt habe.
Selbstverständlich wurde jedes Mal ein Grill aufgestellt und Thüringer Bratwürste und Brätel landeten auf dem Rost.
Mich hat es bekanntlicher Weise nach München und somit weit weg von alten Freunden und guten Thüringer Bratwürsten verschlagen. Das soll mich jedoch nicht
davon abhalten auch diesen Sommer wieder den Grill anzuwerfen. Da ein eigener Garten in München Mangelware ist und zu meinem Bedauern auf meinem Balkon
weder Holzkohlegrill noch Gasgrill erlaubt sind, verblieb mir die Möglichkeit einen Elektrogrill zu kaufen.
Auf der Suche nach einem brauchbaren Elektrogrill
Als ich im Freundes- und Bekanntenkreis von meinem Problem berichtete hat mir ein Bekannter den Elektrogrill
Tefal OptiGrill GC702D
empfohlen. Er gab mir diesen Tipp, da es sich bei diesem nicht um einen normalen Elektrogrill, sondern um einen Kontaktgrill handelt. Der große Vorteil
an so einen Grill ist, dass die Hitze nicht nur von unten sondern auch von oben kommt, wodurch das rechtzeitige Wenden, um das Grillgut gleichmäßig zu
garen, entfällt. Ein weiterer und für mich ausschlaggebender Vorteil des OptiGrills war, dass er durch Töne signalisiert welcher Garzustand erreicht wurde.
Beide Punkte waren für mich ein klares Kaufargument.
Jeder der bereits Grillerfahrung hat weiß, wie schwer es ist das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Blind ist das noch einmal deutlich schwieriger, wenn
nicht gar unmöglich. Mit der Hilfe des intelligenten Elektrogrills erhoffe ich mir diese Möglichkeit wieder zu eröffnen.
Aufbau und sonstige Eigenschaften
Der OptiGrill von Tefal wirkt sehr robust und stabil gebaut. Diesen Eindruck habe ich, da das rechteckige Gehäuse aus gebürstetem Edelstahl besteht und
auf etwa 5 cm niedrigen, jedoch dicken plastiküberzogenen Beinen sicher steht. Ebenso stabil wirkt der Griff mit dem man die obere Grillfläche anheben
kann.
Auf dem Griff findet man außerdem gut ertastbaren Bedientasten. Hier sind von links nach rechts zu nennen: der Ein- und Ausschalter, eine Taste zum auftauen,
je eine Tasten für die sechs verschiedenen Lebensmittel-Modi (Burger, Geflügel, Sandwich, Bratwurst, Steak, Fisch), die Manual Taste und ganz rechts schließlich
die Bestätigungs- oder Starttaste. Rechts neben den Tasten befindet sich noch zusätzlich ein Lichtindikator, doch dazu später mehr.
Nach dem Öffnen sieht man die beiden aus Teflon hergestellten Grillplatten die mit ihrer Größe von jeweils 33 x 20 cm groß genug für Grillgut für zwei
Personen sein sollte. Die untere Grillplatte ist leicht nach unten geneigt, was den Effekt hat, dass das überschüssiges Fett in den zusätzlich vor den
Grillplatten liegenden Auffangbehälter fließen kann. Weiterhin sieht man jeweils links neben den Grillplatten einen länglich geformten Taster, diese ermöglichen
die beiden Platten nach dem Grillen abzunehmen, um diese genau wie den Auffangbehälter reinigen zu können. Aus der Rückseite kommt nur das 0,8 Meter lange
Stromkabel.
Der Grill wird in einer sehr schlicht gehaltenen jedoch stabilen Kiste geliefert, welche einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck machte. Weiterhin befand
sich in dieser Kiste noch das Handbuch, eine digitale Version existiert natürlich ebenso.
Die Inbetriebnahme
Bevor ich mit dem Grillen beginnen konnte, nutzte ich die Möglichkeit die Grillplatten abzunehmen und reinigte diese sowie den Auffangbehälter einmal gründlich.
Anschließend klipste ich die Platten wieder ein positionierte den Grill, den ich zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Namen "Monica" taufte, auf meinem
Balkontisch und steckte den Stecker in die Steckdose. Doch bevor es losgehen konnte musste ich erst noch bei dem Fleischdealer meines Vertrauens vorbeischauen
um mir ausreichend Steakfleisch für einen aussagekräftigen Test zu holen.
Wie grillt "Monica"?
Ich ging bei der Inbetriebnahme wie im Handbuch beschrieben vor. Nachdem ich "Monica" über den Ein-/Ausschalter auf dem Griff eingeschaltet hatte sollten
die 6 verschiedenen Lebensmitteltasten abwechselnd blinken. Ich konnte das selbst nicht nachvollziehen, konnte es mir später aber von einem Freund bestätigen
lassen. Nun musste ich den gewünschten Modus wählen. Ich drückte also zunächst die Steak Taste und anschließend die Start Taste. Kurz gesagt drückte ich
also nacheinander die am weitesten links befindliche Taste, dann eine der mittleren, und zuletzt die ganz rechte Taste. Ich habe oberhalb der Tasten mittels durchsichtigen Dymo band und einer Prägezange diese jeweils mit zwei aussagekräftigen Buchstaben beschriftet, so sollte auch die Bedienung im nächsten Jahr wieder problemlos klappen.
Nach jedem Drücken einer Taste war ein Ton zu hören, ein solch eindeutiges Feedback ist immer wichtig. Anschließend hieß es warten, bis der Aufheizvorgang
beendet ist. Dies wird durch den Lichtindikator visuell, aber auch akustisch begleitet. Sobald der Signalton ertönte und der Lichtindikator blinkt hatte
der Grill die Grillplatten entsprechend zum Grillen von Steaks vorgeheizt.
Nun musste ich mittels des Griffs den Deckel mit der oberen Grillplatte öffnen und zwei Steaks auf die untere Grillplatte auflegen. Nachdem ich beide optimal
positioniert hatte, habe ich wieder mit Hilfe des Griffs den Deckel geschlossen um erneut zu warten. Für diese Arbeit empfehle ich eine Grillzange aus
Holz, wie man sie überall kaufen kann.
Anschließend misst der Grill über einen optischen Indikator die Dicke des Fleisches um entsprechend die Gardauer festzulegen. Wenn dies erfolgreich beendet
wurde ertönen zwei kurze Töne. Der Grillvorgang ist im Gange und sobald das Fleisch den Garstufe Blutig erreicht ertönt erneut ein Signalton, ebenso bei
Medium und Durch. Alles was der Nutzer zu tun hat ist, im gewünschten Moment das Fleisch zu entnehmen.
Wer wie ich sein Steak gern Durch mag, kann den Grill auch problemlos unbeobachtet seine Arbeit verrichten lassen, denn Tefal hat dem OptiGrill eine coole
Funktion spendiert. Nach dem Erreichen der Durch Garstufe schaltet er für 30 Minuten die Warmhaltefunktion an und alle paar Minuten ertönt ein Erinnerungs-Signalton.
Mein vorläufiges Fazit
Mit dem Elektrogrill OptiGrill GC702D macht Tefal einiges richtig. Die Maschine kommt in einem angenehm edlen Gewand daher und dank seiner geringen Größe
passt sie super auf meinen Balkon, als auch bei schlechten Wetter in meine Küche. Das Grillen von Steaks funktioniert kinderleicht und es fällt mir schwer
einen Kritikpunkt zu entdecken. Auch die Reinigung geht schnell und einfach vonstatten und abgesehen davon dass das Stromkabel in manchen Situationen vielleicht
etwas kurz geraten ist, gibt es wenig zu meckern.
Ich habe Monica in den letzten beiden Jahren ausgiebig getestet. Hierbei habe ich auch festgestellt,
dass ihr meine heiß geliebten Thüringer Bratwürste, Geflügel, Fisch, Burger und auch Sandwichs so gut gelingen wie die für diesen Test gebratenen Steaks.
Dieser Test wurde ursprünglich unter: https://blindfuchs.de/technik/112-elektrogrill veröffentlicht.
So wird trotz Blindheit aus Mitgrillen selbst Grillen
- Stephan Dietrich
- Beiträge: 16
- Registriert: 30.09.2019, 10:36