Reisebericht: Beeindruckende Tage in Ancona

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    Lea Eberle
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Reisebericht: Beeindruckende Tage in Ancona

Beitrag von Lea Eberle DBSV Mitarbeiter » 09.08.2023, 15:59

Im Rahmen unseres Young Urban Creative Inclusive City Tours (YoUCIT) Projects, durften fünf Teilnehmende vom DBSV Ancona mit allen Sinnen kennenlernen.
In diesem Reisebericht erzählt euch Petra von ihrer Erfahrung und ihren Eindrücken:

Beeindruckende Tage in Ancona
Am Mittwochmorgen machte ich mich auf den Weg Richtung Flughafen und begann voller
Vorfreude meine Reise Richtung Ancona. Während es sich in Berlin bereits der Herbst gemütlichgemacht hat, begrüßte mich bei der Landung in Italien schönstes Sommerwetter.
Herrlich, kann ich euch sagen.
Gegen Abend erreichten meine Begleiter und ich unser gemütliches Hotel und auch die
anderen Teilnehmer unserer Reisegruppe hatten es geschafft und so erklang auf dem
Gang ein munteres Durcheinander aus Deutsch, Französisch, Englisch und Türkisch.
Nach einem äußerst leckeren Abendessen fiel ich erschöpft, aber sehr zufrieden ins Bett.
Am Donnerstagvormittag fand unsere erste Stadttour in der Hafenstadt Ancona statt und
ich bin wirklich froh gewesen, immer eine sehende Begleitung bei mir gehabt zu haben,
denn die Straßenüberquerungen gestalteten sich immer wieder recht schwierig. Es gab
keine Ampeln mit akustischem Signal und die Phasen, in denen „Grün“ für die Fußgänger
angezeigt wurde, schienen mir doch recht kurz. Unverletzt und vollzählig erreichten wir
dann aber unser Ziel - den Duomo San Ciriaco - und platzten mitten in eine Messe. Draußensetzte leichter Regen ein und so blieben wir im Dom und, nachdem die Messe vorüber war, lauschten wir den Erzählungen über Ancona.
Ich erfuhr, dass ungefähr 99000 Menschen in Ancona leben und dass sich die Stadt an der
Adriaküste befindet. Außerdem ist Ancona die Hauptstadt der Region Marken und kann
wie viele Städte Italiens auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde
die Stadt 387 vor Christus von griechischen Flüchtlingen. Wusstet ihr, dass jede Stadt in
Italien ihren eigenen Schutzpatron hat? Ich mag die Vorstellung, dass "jemand" über einen Ort wacht und ihn beschützt. Schutzpatron Anconas ist San Ciriaco (der Heilige Kyriakos), dem auch der Dom geweiht ist, den wir an diesem Tag besichtigen konnten. Der Name "Ancona" stammt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet "Ellbogen".
Am Nachmittag fand mein persönliches Highlight dieser Reise statt. Wir besichtigten das
taktile Museum "Omero", in dem jedes Objekt mit den Händen ertastet werden konnte und sogar sollte. Das Museum wurde im Mai 1993 gegründet und nach dem blinden griechischen Dichter Homer benannt.
Neben Kopien von bekannten Gemälden und Skulpturen gab es Originale, die von den
Künstlern für das Museum angefertigt worden sind. Die Materialien waren vielfältig - so
gab es Skulpturen aus Holz ebenso wie Kunstwerke aus Bronze. Beeindruckt haben mich
unter anderem ein Modell des Duomo San Ciriaco und das Gemälde „Guernica“, von Pablo Picasso, welches als Relief tastbar war. Besonders das Gemälde hat mich tief berührt, da mir der Inhalt des Bildes sehr eindrucksvoll vermittelt werden konnte.
Jedes Kunstwerk ist mit Brailleschrift gekennzeichnet, sodass ich immer wusste, um welchen Künstler und um welches Werk es sich handelte.
Das Museum bietet Ausstellungsstücke aus den verschiedenen Kunstepochen und, wenn
es nach mir geht, würde ich es auf jeden Fall noch einmal besuchen. Die Werke dort sind
so umfangreich und vielfältig, dass ein einzelner Besuch nicht ausreicht, um alles aufzunehmen und zu verarbeiten.
Nach diesem vollgepackten Tag stand der Freitagvormittag zur freien Verfügung und die
Gruppe teilte sich auf. Ich entschied mich für einen Stadtbummel, um die ein oder andere
Kleinigkeit für die Daheimgebliebenen einzukaufen. Das Wetter verwöhnte uns mit herrlichem Sonnenschein und so verbrachte die andere Hälfte der Gruppe eine tolle Zeit am Strand.
Am Nachmittag fuhren wir in einen Naturpark und konnten auch hier verschiedene Pflanzen berühren, die es bei uns nicht gibt. Außerdem riecht es viel voller und würziger als in den Wäldern, in denen ich bis jetzt gewesen bin.
Am Samstag verließen wir Ancona und brachen auf nach Castelfidardo, ein deutlich ruhigeres Städtchen als Ancona. Hier leben nur ungefähr 18600 Menschen und dennoch ist der Ort weltweit für seine Musikinstrumente bekannt. So führte uns unser Weg in das Internationale Akkordeon Museum "Museo Internazionale della Fisarmonica." Wir bekamen die Möglichkeit, selbst ein Akkordeon auszuprobieren, allerdings versuchte ich das aus Respekt vor den Ohren der anderen lieber nicht; und wir konnten uns anschauen, wie diese Instrumente von innen aussehen. Unser Mittagessen nahmen wir in einer Kirche ein und bekamen sogar noch ein Akkordeonkonzert, das ich wirklich sehr genossen habe.
Am Sonntag hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen und ab nach Hause.
Abschließend kann ich sagen: ich habe viel erlebt, viel gelernt und bin begeistert von all
den Dingen, die ich ertasten konnte.

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