Low-Vision Songs

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Low-Vision Songs

Beitrag von Robbie Sandberg Site Admin » 10.05.2021, 15:09

Ob ihr euch mit dem iPhone an der Gitarre oder am Klavier aufnehmt, ob ihr mit einer Band im Bunker übt oder ob ihr in der Profiliga spielt, ist hier egal. Teilt eure Songs und erzählt, wie sie entstanden. Was euch dazu inspiriert hat, wie der Song aufgenommen oder produziert wurde etc..
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Low-Vision Song: "Nevada Takes A Long Time"

Beitrag von Robbie Sandberg Site Admin » 10.05.2021, 16:22

Um den Ball ins Rollen zu bringen, mache ich mal den Anfang.
Dieser Song wurde durch einen Tweet der Band Blame Sally aus San Francisco inspiriert, mit der ich befreundet bin. Blame Sally waren auf Tour in Nevada. Ein Bundesstaat mit viel Wüste und endloslangen Autobahnen. Monica Pasqual von Blame Sally twitterte während einer langen Fahrt zwischen zwei Städten lakonisch, "Nevada takes a long time".
Ich dachte sofort, das klingt wie der Titel eines Road Songs. Also ein Song, in dem jemand auf Achse ist. Meistens sind die Charaktere von Road Songs auf der Suche nach einer besseren Zukunft, auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit oder sie lassen sich einfach treiben.
Ein häufiger Bestandteil von Road Songs sind Ortsnamen, die eine zurückgelegte Entfernung verdeutlichen (Tehachapi to Tonapah) oder den Song in einen geographischen Kontext setzen (coal mines of Kentucky).
Ein Bilderbuch-Road-Song ist z.B. "Willin'" von Little Feat, aber auch Route 66 und "Me and Bobby McGee". Springsteen und Petty haben etliche Road Songs abgeliefert. Im Country kommt dieses Motiv auch oft vor.
Dieser Tweet "Nevada takes a long time" hat mich dann dazu inspiriert, einen solchen Song zu schreiben. Rastlosigkeit und Pech bei Frauen, das ist das Rezept. Und dann ist da die eine Frau, über die er nicht hinwegkommt und die er in Nevada verloren hat. Oder war Nevada der Name der Frau? Das bleibt wohl sein Geheimnis.
Da ich Bluegrass-Fan bin, habe ich als Begleitinstrumente eine Autoharp und eine Dulcimer eingesetzt, beides traditionelle Bluegrass- und Folk-Instrumente.
Nevada Takes A Long Time.mp3
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Low-Vision Song: Never Walked the Highway

Beitrag von BlindGuitardian » 15.05.2021, 21:01

Ich möchte Robbies Road-Trip-Thema aufgreifen und meinen Song Never Walked the Highway"
hinzufügen.

Im Frühjahr 2018 zupfte ich auf meiner Resonatorgitarre herum und murmelte auf eine Akkordfolge die Zeile "Never walked the highway with you". Das gefiel mir, und ich erinnerte mich plötzlich an eine Ausfahrt durch die Fränkische Schweiz mit meinem Vater, als er mich einmal in Bamberg besuchte. Dort habe ich studiert.
Im CD-Player des Autos drehte eine James Taylor Greatest Hits-CD ihre Runden, und ich erzählte meinem Dad davon, dass ich bei der Musik James Taylors immer an ein rotes 68er Ford Mustang Cabrio auf einem Highway vor kitschiger Kopfkino-Kulisse denke. (Anmerkung: Ich konnte bis zu meinem 21sten Lebensjahr sehen und weiß, wie so ein bild aussehen kann.)
Mein Vater sagte: "Gib mir 5! Mir geht's genauso."; und wir überlegten, dass wir das ja einmal gemeinsam machen könnten.
Heute, 17 Jahre später, hat es sich zeitlich und/oder finanziell noch nicht ergeben, dass wir diesen Trip gemeinsam machen. Das Lied ist dabei zu einer Inventur von träumen geworden, ein Moment, auf die Träume von einst zurückzublicken und zu überlegen, ob man sie nicht vielleicht doch noch wahr werden lassen kann.

Ich habe den Song bei mir zuhause aufgenommen. Als Mikrofon dient ein Blue Yeti USB-Mikro, welches plug-and-play direkt in mein MacBook air hinein geschickt wird. Auf dem Mac läuft Logic Pro. Die Gitarre ist eine 27 Jahre alte Suzuki Dobro Resonatorgitarre. Ich hätte den Bass auch selbst mit meinem e-Bass einspielen können, aber der Upright-Software-Bass gefiel mir bei dem Song vom Sound her besser. Den Drummer habe ich in Logic programmiert.

Das geht also wirklich als Low-Budget-Produktion durch. Ich hoffe, es gefällt Euch.
Markus Böttner - Never Walked the Highway (2019 Retake).mp3
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Low-Vision Song: Baby come home to me von Michael Haaga

Beitrag von Balladenmann » 17.05.2021, 13:00

Dieser Song entstand im September 2019, als ich einmal wieder alleine daheim war. Meine Frau arbeitet in einem Dunkelrestaurant in Zürich, dies bedeutet, dass sie dort auch übernachtet, wenn sie arbeitet. Der Text schildert die Situation sehr überspitzt, aber in einem guten Song darf es, meiner Meinung nach, auch etwas Dramatik geben.
Ein Lied für meine liebe Frau Anja
Baby come home to me.mp3
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Low-Vision Song: Speechless

Beitrag von Chris Brandon » 17.05.2021, 14:10

Man nehme eingängige Popsongs, eine unvergesslich emotionale Stimme, die vor Energie sprüht und einen gutgelaunten Sänger. Das Ergebnis: Chris Brandon. Schon bei seiner Geburt stand für die Ärzte fest, er würde nie etwas sehen können.

Rock 'n' Roll wurde für Chris Brandon zur Lebenseinstellung, das Englisch der amerikanischen Südstaaten zur zweiten Muttersprache.
Seine erste Veröffentlichung "Come Together" erreichte auf Anhieb Platz 4 der deutschen Radio-Formatcharts. Nur wenig später nahmen Produzentenlegende Jack White und der Konzern BMG den blinden Sänger unter Vertrag. Es folgte eine besondere Einladung in die USA. Als erster deutscher und weißer Künstler überhaupt trat er in Memphis Tennessee im Club von Blueslegende B.B. King gemeinsam mit dessen Band auf und wurde frenetisch gefeiert. Außerdem hatte er die Ehre, seinen Hit „Smile, Smile“ in den berühmten Sun Studios zu produzieren, wo Künstler wie Elvis Presley oder Johnny Cash Musikgeschichte schrieben.

Im Sommer 2017 erhielt Chris Brandon den Auftrag von der Familie Elvis Presleys, einen Song zu den deutschen Wurzeln des King zu komponieren und aufzunehmen. Den Text dazu lieferte Ryan Presley - ein direkter Verwandter von Elvis. „Rhineland to Graceland“ erreichte Platz 2 in Deutschland und in den USA sogar Platz 1 der Amazon Download-Charts. An diesen Erfolg knüpft Chris Brandon jetzt mit der vielversprechenden Single „Real Love“ an, die sofort in den USA Air Play erhielt. Gemeinsam mit Ryan Presley und Producer Conny Conrad schrieb er den einfühlsamen Popsong. Einmalig machen ihn eine kleine aber feine Dosis Country und seine nachweisliche Ohrwurmgarantie.

Chris Brandon ist nicht nur als Künstler erfolgreich. Unter seinem richtigen Namen, Christian Besau, leitet er eine evangelische Hörfunkagentur und wurde Deutschlands erster blinder TV-Talkmaster für den Kabelanbieter BW-FamilyTV. Er moderiert außerdem für den populären Sender Radio Regenbogen ein Promimagazin. Darin stehen ihm Stars wie Thomas Gottschalk, die Söhne Mannheims oder Bob Dylan zu sehr persönlichen Themen Rede und Antwort. „Ich möchte die Menschen mit meinen Sendungen und meiner Musik an die Möglichkeit erinnern, dass das Morgen immer besser sein kann als das Heute.", so Chris. Ein Zitat, das die positive Botschaft seiner innovativen Popmusik gar nicht besser umschreiben könnte.
Dateianhänge
Thanks for listening! More music here: https://open.spotify.com/artist/4tiSJXZQ9qW0snc3L94p5N?si=9PUasOdbS3yLKpM19kIwFw
Speechless.mp3
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Lass Dich fallen

Beitrag von Reiner Delgado DBSV Mitarbeiter » 18.05.2021, 23:43

Beim ILSC gab es so viele Songs, in denen sich Die Sängerin bzw. der Autor selbst Mut zugesprochen hat. Das finde ich interessant, denn genau so einen Song habe ich auch gemacht, als es mir gar nicht gut ging. Ich wusste, dass ich in mir die Kraft habe, wieder glücklich zu werden. Das konnte ich damals in meiner Traurigkeit aber nicht spüren. Darum habe ich es mir selbst in diesem Lied zugesagt.
Wie gut, dass es Liebeskummer gibt. Sonst würde es ja fast gar keine Songs auf der Welt geben, oder?
LassDichfallen.mp3
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Low-Vision Song: So kann es nicht weitergeh'n

Beitrag von Josephine Frenzel » 26.05.2021, 20:16

2020.09.24 So kann es nicht weitergeh'n.MP3
(5.14 MiB) 208-mal heruntergeladen
Dateianhänge
Dieses Lied ist jetzt eine etwa zehn Monate alte Komposition, die ich anfertigte, um wieder einmal einen schönen Song selbst entworfen zu haben und ihn stolz zu präsentieren. Er handelt von der Umwelt und davon, wie man sie schützen kann und wie wichtig das ist. Der Inhalt ist relativ unspektakulär, eben alles, was jeder weiß oder zumindest wissen sollte.
Das Lied entstand so:
Ab und zu war ich mit den sogenannten "100 Mozartkindern", einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Mozartgesellschaft, die regelmäßig auch in der städtischen Musikschule in Chemnitz proben, auf Schloss Colditz, wo in jedem Jahr eine Woche lang im Prinzip jeder, der musiziert, mit hinfahren darf, um gemeinsam mit den offiziellen Mozartkindern Musik zu machen. Auch letztes Jahr war ich dabei. Es wird dann immer ein Programm aus Stücken verschiedener Art zu einem bestimmten Thema zusammengestellt. Letztes Jahr war es die Umwelt. Während meines Aufenthaltes hatte ich schließlich große Lust, mich mehr in das Programm einzubinden und dachte mir den Song aus. Er kam gleich gut an und durfte beim Abschlusskonzert für die Eltern gespielt werden.
Beim ILSC habe ich es nun gewagt, ihn einzureichen. Auch wenn ich es nicht einmal in den deutschen Vorentscheid geschafft habe, hoffe ich, dass ich ihn hier gut präsentieren kann.
Hier ist jetzt die Audio-Datei, die ich einmal im September zu Hause aufgenommen habe. (Das Datum steht noch vor dem Dateinamen und ich habe mich ziemlich am Ende einmal versungen.)
Ich spiele in der Fassung auf meinem E-Piano von Kavai die Akkorde und singe dazu.
Hoffentlich viel Freude beim Zuhören!
2020.09.24 So kann es nicht weitergeh'n.MP3
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Mensch und Schicksal von Hieronymus Lorm

Beitrag von Reiner Delgado DBSV Mitarbeiter » 18.10.2021, 14:16

2021 ist der 200. Geburtstag von Hieronymus Lorm, der als taubblinder mensch ein Tastalphabet zur taktilen Kommunikation erfunden hat: Das Lorm-Alphabet.
Infos dazu auch unter www.dbsv.org/lormen.html
Aus seinem Gedicht „Mensch und Schicksal“ habe ich ein Lied gmacht.
Lied von Hieronymus Lorm/Reiner Delgado: Mensch und Schicksal

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