Strategien der Selbstverteidigung

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Strategien der Selbstverteidigung

Beitrag von Jenny Aaron » 10.09.2020, 13:14

Die beste Waffe eines blinden Menschen ist der eigene Körper. Eine Handwaffe wie Pistole oder Pfefferspray kann einem selbst gefährlich werden. Man muss damit zielen, um den Gegner Kampfunfähig zu machen. Wenn man nicht über durch intensives Training geschärfte Sinne verfügt, ist es in einer bedrohlichen Situation schwer, die Position des Gegners oder gar eines Körperteils genau auszumachen. Da man seine Bewegungen nicht sieht, kann einem die Waffe schnell entrissen oder aus der Hand geschlagen werden. Damit hat der Gegner eine Waffe mehr. Man bekommt das eigene Pfefferspray ins Gesicht oder den Elektroschock auf den Pelz gebrannt.
Solche Waffen scheinen die leichtere Option zu sein, weil man sich verteidigen kann, ohne den Körper trainieren zu müssen. Für Blinde sind sie aber eben zweischneidige Schwerter. Wer austrainiert ist, lebt nicht nur gesünder, sondern auch sicherer. Mit eisernen Muskeln und einem ausgeprägten Körperbewußtsein besteht man viel länger als mit einem Gegenstand in der zitternden Hand.
Wer außerdem über Anatomie Bescheid weiß und sich mit Kampftechniken beschäftigt, kann einem Gegner gefährlich werden, der einen für Wehrlos hält.
Man muss dazu keine militärische Kampfausbildung durchlaufen haben. Die meisten Angreifer auf der Straße sind keine trainierten Kämpfer. Ein Sport wie Judo im örtlichen Verein tut es für den Anfang auch. Gerade Judo ist für Blinde geeignet, weil es mit viel Körperkontakt verbunden ist. So kann auch ein blinder Mensch üblicherweise in einem Verein mit Sehenden trainieren. Ju-Jutsu ist eine relativ moderne Kampfkunst und es gibt speziell für Blinde ausgelegte Kurse.
Nahkampftraining mit Fremden ist zur Zeit natürlich nicht so angebracht. Dann sucht man eben nach Judo-Anleitungen auf YouTube und übt mit sehenden Verwanten oder Freunden.
Fit und widerstandsfähig zu werden ist die beste Verteidigung!
Jenny

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