Filmempfehlung: 24 Wochen

Eine Behinderung kann kompliziert sein, gerade, wenn sie neu aufgetreten ist. Andere Menschen können kompliziert sein im Umgang mit Behinderung. Hier könnt ihr Erfahrungen austauschen.
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Filmempfehlung: 24 Wochen

Beitrag von Sophie Heinicke » 07.03.2024, 12:13

Auch wenn der folgende Film als Komödie ab 12 Jahren ausgeschrieben ist, ist er nichts für schwache Nerven. Falls ihr ihn mit Kindern schauen wollt, solltet ihr euch Zeit für ein klärendes Gespräch einplanen.

Die Filmempfehlung kommt direkt aus unserer Community. Der Film ist aus dem Jahr 2016. Jalea erzählte, dass sie den Film damals im Kino sah und so bewegend fand, dass sie ihn auch auf DVD haben musste. Die DVD hat eine Audiodeskription.

Astrid und ihr Mann sind glücklich. Sie lieben sich, sind verheiratet und haben eine süße Tochter. Es könnte kaum schöner sein. Als die Kabarettistin erfährt, dass sie mit ihrem zweiten Kind schwanger ist, ist ihr Glück perfekt – aber nicht von Dauer. Bei einer Schwangerschaftsuntersuchung kommt raus, dass das Kind zu 98 Prozent am Down-Syndrom leiden wird. Das ist ein totaler Schock für die werdenden Eltern, aber auch für ihr Umfeld.

Wie sollen sie damit umgehen? Sollen sie das Kind aufgrund dessen abtreiben? Das Ehepaar ist vor eine schwere Entscheidung gestellt und muss sich mit vielen Fragen auseinandersetzen. Wie wäre es mit einem behinderten Kind? Könnten wir das leisten? Was benötigen wir dafür? Wer kann das überhaupt entscheiden ob ein Kind lebt oder nicht?

Der Film bietet emotionale Einblicke in das Familienleben und wie es sich durch die Diagnose verändert.
Das Ergebnis, also wie sich die Eltern entscheiden werden, lassen wir offen. Die Fragen bleiben also erst einmal unbeantwortet.

Deshalb solltet ihr diesen Film unbedingt sehen
„Er hat mich ziemlich belastet“ und trotzdem ist er mein Lieblingsfilm, erzählt Jalea. Sie war mit einer Freundin im Kino und es war sehr emotional. „Man wurde gut abgeholt, aber auch überrumpelt mit einigen ziemlich harten Aussagen.“ Bereits im Trailer ist zu sehen, wie die Tochter sagt, dass sie keinen behinderten Bruder möchte. „Solche Sachen nehmen einen schon mit.“
„Ich habe mir in dem Film natürlich auch so meine Gedanken gemacht. Man hat sich die ganze Zeit gefragt, wie die Eltern sich entscheiden werden.“ Die Geschichte und die schwierige Entscheidung brachten sie aber auch aus persönlichen Gründen zum Nachdenken. Jalea sowie ihre Freundin haben beide eine Erbkrankheit. Diese wurde aber erst nach ihren Geburten diagnostiziert. „Man fragt sich, was eigentlich gewesen wäre, wenn unsere Eltern um unsere Behinderung gewusst hätten.“ Sie weiß, dass die Frage schwer zu beantworten ist. „Darauf wird man nie eine Antwort bekommen.“

„Es ist keine leichte Kost. Es ist ein harter Film.“ Jalea und ihre Freundin haben geweint und waren nach eigenen Angaben mit ihren Nerven durch.
„Der Film ist schon etwas älter, hat mich bis heute aber nicht losgelassen. Wenn ich also an gute Filme denke, dann an diesen.“

(Filmempfehlung von Jalea Warnken und Sophie Heinicke aus der März-Brücke 2024)

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