Wenn man sich allein auf den Weg macht, braucht man nicht nur eine schöne Navigations-App. Man muss natürlich auch ein bisschen mobil sein. Ist man blind, muss man den Blindenlangstock nutzen können, man muss Straßen ohne und mit Ampeln überqueren können und manches mehr. Man muss aber kein Orientierungsmonster sein. Auch wer eher eine weniger gute Orientierung hat, kann allein neue Wege finden. Dafür ist ein bisschen Mut und Selbstvertrauen nötig. Es ist nötig, Leute nach dem Weg zu fragen unnd sich auch mal unterwegs helfen zu lassen. Und es wichtig, sich bewusst zu sein: Ich kann mich verlaufen; vielleicht werde ich mich auch verlaufen, aber ich werde meinen Weg auch wiederfinden. Ich werde manchmal frustriet sein, wenn etwas nicht gut klappt, aber ich werde auch stolz und glücklich sein, wenn ich Wege allein finde. Wenn man eine Behinderung hat und öfter mal etwas außergewöhnliches wagt, dann passt vielleicht das Stück
Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient von Udo Jürgens als Lebensmotto, das hier zu Youtube verlinkt ist.
Für die Navigation in der Stadt kann man die
App BlindSquare nutzen. Deren Haupteigenschaft ist, dass sie regelmäßig ansagt, in welcher Richtung und wie weit entfernt das Ziel ist und was unterwegs an Straßen, Geschäften und anderem in der Nähe ist.
BlindSquare kann man auch in Kombination mit einer Turnby Turn Routen-Navigation nutzen. Im folgenden Podcast Beitrag zeige ich das mit Google Maps.
Podcast Straßennavigation mit BlindSquare und Google Maps.
Einige Zusatzinfos zu gestellten Fragen:
BlindSquare funktioniert nicht ohne Internetzugang. Google Maps schon. Man kann sich Kartendaten offline auf sein Gerät laden, wie das z. B. auch bei Komoot geht.
Blindsquare unterstützt für die Turn-by-Turn-Navigation nur bestimmte Apps un zwar: Navigon, TomTom, Sygic, GPS 2 Navigation, Waze, MotionX-GPS, MotionX-GPS Drive und HD, Google Maps und Apple Karten.
Will man eine andere Navigations-App parallel mit BlindSquare nutzen, muss man sein Ziel in der anderen App manuell eingeben und bekommt die Informationen von BlindSquare trotzdem im Hintergrund.
Hat man sich für einen Ort entschieden, dann gibt es vor allem folgende Möglichkeiten
• Der Ort kann zu "meine Orte" hinzugefügt und dann künftig leichter aufgerufen werden.
• Mit "Verfolgen Starten" wird unterwegs regelmäßig Distanz und Richtung zum Ziel angesagt.
• Mit "Navigation Planen" kann kombiniert eine App für Turn-by-Turn Routen-Navigation gestartet werden.
• Mit "Öffentlicher Verkehr" kann man sich kombinnniert mit einer entsprechenden App eine Verkehrsverbindung zum Ziel anzeigen lassen.
• Man kann sich die genaue Adresse und das Wetter am Ziel anzeigen lassen, das Ziel in Google öffnen, oder es auf einer Karte zeigen lassen.
• Mit "diesen Ort Simulieren" tut die App so, als wäre man schon am Zielort; dann kann man wieder von dort ein Ziel suchen, sich umschauen etc..
• Schließlich wird auch hier schon ständig Entfernung und Richtung zum Ziel angezeigt.
Interessant ist noch das Menü Werkzeuge mit u.a. folgenden Funktionen:
• Mit "Umsehen" kann man sein Smartphone drehen und bekommt angesagt, welche interessanten Orte es in der jeweiligen Richtung gibt.
• Mit der Beacon- und QR-Code-Erkennung kann man auch in-door--navigation nutzen, wenn diese in einem Gebäude oder Areal eingerichtet ist.
Möchte man einen wichtigen Ort für andere Nutzerinnen und Nutzer von BlindSquare zugänglich machen, kann man ihn als POI in FourSquare eintragen. In Google Maps kann man als Unternehmen die Eintragung in die Karte beantragen.